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700.000 Menschen sind in Österreich von der Knochenbruch-Krankheit Osteoporose betroffen

Osteoporose, die Knochenbruch-Krankheit, beginnt meist still und unbemerkt – aber die drastischen Folgen, die oft mit massiven Schmerzen, sozialer Abhängigkeit und Vereinsamung verbunden sind, betreffen weltweit Millionen Menschen, davon rund 700.000 in Österreich. Aufgrund des demographischen Wandels wird die Inzidenz weiter steigen, da Osteoporose vor allem eine Krankheit des Alters ist. Ab dem 75. Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Fraktur deutlich an, wobei Brüche eines oder mehrerer Wirbelkörper, der Hüfte, der Speiche und des Oberarmkopfes am häufigsten auftreten. Rund vier von zehn Frauen und zwei bis drei von zehn Männern erleiden zumindest einmal im Leben eine durch Osteoporose bedingte Fraktur. Schätzungen sprechen dafür, dass etwa die Hälfte aller Wirbelbrüche nicht diagnostiziert wird oder unbehandelt bleibt. Da Wirbelkörperfrakturen jedoch mit Schmerzen, Funktionseinschränkungen sowie einem erhöhten Risiko für spätere Frakturen und einer erhöhten Mortalitätsrate assoziiert sind, kommt der Prävention und rechtzeitigen (osteoporotische Frakturen treten bei Frauen nach dem 65., bei Männern nach dem 70. Lebensjahr auf) Diagnose der Osteoporose besondere Bedeutung zu.

Zu den Risikofaktoren für die Entwicklung einer Osteoporose zählen genetische Ursachen, Lebensstil, hormonelle Veränderungen, bestimmte Krankheiten und die Einnahme mancher Medikamente wie zum Beispiel Cortison. In den letzten Jahren wurde zur Bestimmung des Frakturrisikos vor allem die Knochendichte herangezogen, die sich jedoch als nicht ausreichend aussagekräftig herausstellte, da etwa die Hälfte aller klinischen Frakturen Personen betrifft, die gemäß der Knochendichtemessung keine Osteoporose laut WHO-Definition haben. Heute ist bekannt, dass die Abschätzung des Frakturrisikos durch die Kombination mehrerer Risikofaktoren wesentlich exakter ausfällt. Dies ist umso schlüssiger als bei der Osteoporose nicht die Knochendichte, sondern - wie bereits der Name „Knochenbruch-Krankheit“ erkennen lässt - die Frakturen im Mittelpunkt stehen.
Die wichtigsten Maßnahmen zur Prävention der Osteoporose sind eine kalziumreiche Ernährung und eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D. Der tägliche Kalziumbedarf von 1000 mg kann auf einfache Weise mit kalziumreichen Lebensmitteln gedeckt werden, zum Beispiel mit 300 ml Milch + einem Becher Joghurt + einem Stück Hartkäse. Auch bei der Wahl von Mineralwasser sollte auf einen hohen Kalziumgehalt (mehr als 150 mg/l) geachtet werden. Vitamin D wird vor allem in der Haut durch UV-B Licht gebildet und nur zu ca. 20% mit der Nahrung aufgenommen, Hauptlieferant ist dabei in erster Linie fetter Meeresfisch. Dies führt dazu, dass in unseren Breiten je nach Jahreszeit bis zu 50% der Bevölkerung unter Vitamin D Mangel leidet, der durch die Zufuhr von 1000 IE täglich (entspricht ca. 18 Tropfen Vitamin D3 pro Woche) ausgeglichen werden sollte. Verzichtet man darüber hinaus noch auf Nikotin und pflegt einen bewegungsaktiven Lebensstil, hat man bereits viel zur Vermeidung von Osteoporose beigetragen. Wird dennoch einmal die Diagnose Osteoporose gestellt, haben sich zusätzlich zur Basismedikation mit Kalzium und Vitamin D Osteoporose spezifische Therapeutika als effektiv erwiesen. Alle für die Behandlung der Knochenbruch-Krankheit erforderlichen Maßnahmen stehen betroffenen PatientInnen im österreichischen Gesundheitssystem zur Verfügung.

Die Initiative Arznei & Vernunft – ein Gemeinschaftsprojekt von Sozialversicherung, Pharmaindustrie, Ärzte- und Apothekerkammer – hat im Mai 2010 zum Thema „Osteoporose – Knochenbruch-Krankheit“ eine Leitlinie für MedizinerInnen und einen Folder für PatientenInnen herausgegeben. Letzterer liegt in Arztpraxen und Apotheken auf und steht auch als Download unter www.sozialversicherung.at/arzneiundvernunft zur Verfügung.

Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen, sozialer Herkunft und Bildung hochwertige Gesundheitsversorgung und eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,2 Millionen Menschen anspruchsberechtigt (Versicherte und mitversicherte Angehörige). Der Behandlungsanspruch aus der Krankenversicherung wird beim Arzt durch das e-card-System angezeigt: Die e-card als Schlüsselkarte enthält keine medizinischen Daten, ermöglicht dem Arzt aber die Überprüfung des Versicherungsstatus eines Patienten bzw. einer Patientin und die Nutzung weiterer Services. Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ist das organisatorische Dach über der solidarischen Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung Österreichs.

Rückfragehinweis:
Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Pressestelle
Tel.: (++43-1) 71132-1120
dieter.holzweber@hvb.sozvers.at
http://www.sozialversicherung.at

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