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Innovative Therapie für Osteoporose-Patientinnen: Denosumab - das erste Biologikum in der Osteologie
Im Bild: v.l.n.r.: V.l.n.r. Prim. Univ. Prof. Heinrich Resch
(Vorstand der II. Med. Abteilung mit Gastroenterologie u. Rheumatologie
am KH der Barmherzigen Schwestern; Präsident der Ö.
Ges. für Knochen und Mineralstoffwechsel (ÖGKM)),
Prim. Univ. Doz. Dr. Ludwig Erlacher (Vorstand der II. Med.
Abteilung mit Rheumatologie u. Osteologie sowie Akutgeriatrie
am Sozialmed. Zentrum Süd - Kaiser-Franz-Josef-Spital),
Dr. Barbara Möller (MPH, Sen. Manager Corporate Affairs
bei Amgen GmbH Österreich), Univ.-Prof. Dr. Gerold Holzer
(Uniklinik für Orthopädie, Med. Universität Wien)
und Univ. Prof. DDr. Johannes Huber (Vorstand der Abteilung
für Gyn. Endokrinologie u. Reproduktionsmedizin an der
Uniklinik für Frauenheilkunde Wien, Med. Universität
Wien)
Fotocredit: Fischill PR/APA-Fotoservice/Preiss
Wien (OTS) - Patientinnen mit postmenopausaler Osteoporose
steht mit Denosumab ein Therapiekonzept zur Verfügung,
das mit seinem völlig neuartigen Wirkmechanismus eine wichtige
Alternative zu herkömmlichen Behandlungen darstellt. Mit
1. Jänner 2011 wurde die neue Therapie in den Erstattungskodex
aufgenommen und ist in der gelben Box verschreibbar.
"Als erste biologische Osteoporose-Therapie weist Denosumab
ein Wirkprinzip auf, das sich grundlegend von bisherigen Optionen
unterscheidet", weiß Prim. Univ. Prof. Dr. Heinrich
Resch, Vorstand der II. Medizinischen Abteilung am Krankenhaus
der Barmherzigen Schwestern Wien und Präsident der Österreichischen
Gesellschaft für
Knochen und Mineralstoffwechsel (ÖGKM).
Innovativer Wirkmechanismus
In den 1990er Jahren wurde ein neues Protein entdeckt, das eine
wichtige Rolle im Knochenstoffwechsel spielt: Osteoprotegerin
(OPG). Es beeinflusst maßgeblich die Bildung von Knochenfresszellen,
den Osteoklasten. Wissenschaftlern gelang es in Folge, mit Denosumab
eine Substanz zu entwickeln, die die Effekte von Osteoprotegerin
imitiert. Durch Bindung an den sogenannten RANK-Liganden wird
die Entwicklung der Vorläuferzellen in reife und aktive
Osteoklasten verhindert.
"Während Standardtherapien den reifen Osteoklasten
in seiner Funktion stören, setzt Denosumab als RANK-Ligand-Inhibitor
früher an und greift gezielt in dessen Bildung ein. Damit
wird erstmals die Biologika-Ära in der Osteologie eröffnet",
erklärt Prim. Univ. Doz. Dr. Ludwig Erlacher, Vorstand
der II. Medizinischen Abteilung am Kaiser-Franz-Josef-Spital
Wien.
Breiteres Behandlungsspektrum für Osteoporose-Patientinnen
Osteoporose-Patienten haben etwa aufgrund von Vorerkrankungen
oder Unverträglichkeiten individuelle Ansprüche an
ihre Therapie.
Als Standardtherapie bei postmenopausaler Osteoporose werden
bislang vor allem Bisphosphonate eingesetzt. Gerade orale Bisphosphonate
weisen jedoch besonders niedrige Compliance-Raten auf und sind
für einige Patientengruppen keine geeignete Option.
"Wie effizient eine Behandlung ist, hängt in hohem
Maße davon ab, wie sie in den Alltag der zu behandelnden
Patienten eingebettet ihre Wirkung entfalten kann", weiß
Prim. Univ. Prof. Dr. Heinrich Resch aus der Praxis.
"Es kommt relativ häufig vor, dass orale Bisphosphonate
aufgrund von gastroenterologischen Problemen oder eingeschränkter
Nierenfunktion nicht gegeben werden können. Darüber
hinaus ist vor allem bei älteren Patientinnen die Venensituation
häufig schlecht, sodass eine intravenöse Verabreichung
von Medikamenten nicht möglich ist. Der neuartige Wirkmechanismus
sowie die Verabreichungsform des RANK-Ligand-Inhibitors als
Injektion alle sechs Monate unter die Haut stellen für
diese Patientinnen einen großen Vorteil dar."
Denosumab imitiert den natürlichen Knochenschutzmechanismus
Denosumab ist seit Mai 2010 in der Europäischen Union zur
Behandlung von postmenopausaler Osteoporose mit erhöhtem
Frakturrisiko zugelassen.
Seit 1. Jänner 2011 ist der RANK-Ligand-Inhibitor nun auch
in der gelben Box des Erstattungskodex verschreibbar, wird also
nach chefärztlicher Genehmigung von der Krankenkasse erstattet.
"Bei postmenopausaler Osteoporose führt ein verminderter
Östrogenspiegel zu einer höheren Aktivität der
Osteoklasten. In vielen Fällen werden dadurch die Struktur,
Dichte und Stärke des Knochens in Mitleidenschaft gezogen.
Denosumab ahmt die biologischen Schutzmechanismen des Körpers
nach. Deswegen ist es unter den zur Verfügung stehenden
Präparaten zum Schutz des Knochens ein besonderes, da es
auf physiologischer Basis beruht", führt Univ. Prof.
DDr. Johannes Huber, Vorstand der Abteilung für Gynäkologische
Endokrinologie und Reproduktionsmedizin an der Universitätsklinik
für Frauenheilkunde Wien, aus.
Verbesserung der gesamten Knochenstruktur
Osteoporose ist eine weit verbreitete Erkrankung, die nach wie
vor unterdiagnostiziert und unterbehandelt ist. "Osteoporose
macht sich lange Zeit als 'stumme' Erkrankung nicht bemerkbar.
Die Komplikationen in Form von Frakturen sind aber gefährlich
und können bis hin zu Invalidität und erhöhter
Mortalität führen", sagt Univ. Prof. Dr. Gerold
Holzer von der Universitätsklinik für Orthopädie
in Wien.
Oberstes Ziel jeder Osteoporose-Therapie ist daher neben einer
Zunahme der Knochendichte vor allem eine Reduktion des Frakturrisikos.
Prof. Holzer: "Jüngste Studien haben gezeigt, dass
die Knochenbruchfestigkeit vor allem vom kortikalen Knochen
bestimmt wird. In biomechanischen Analysen konnte die Verbesserung
dessen mechanischer Parameter durch Denosumab gezeigt werden."
Denosumab weist insgesamt hervorragende Daten in Bezug auf Wirksamkeit
und Verträglichkeit auf. In der sogenannten FREEDOM-Studie
wurde der RANK-Ligand-Inhibitor mit Placebo verglichen. Bei
der Gabe von Denosumab verringerte sich das Risiko für
Wirbelkörperfrakturen gegenüber Placebo um 68 %, für
Hüftfrakturen um 40 % und für nicht vertebrale Frakturen
um 20 %. Auch die Knochendichte stieg bei den mit dem RANK-Ligand-Inhibitor
behandelten Frauen gegenüber Placebo signifikant an.
"Jeder Fortschritt ist mit Forschung verbunden. Die Entwicklungsgeschichte
von Denosumab ist die längste in der Geschichte von Amgen
und umfasst vier klinische Studien. Die rasche Aufnahme in den
Erstattungskodex zeugt vom großen Nutzen der neuen Therapie
und ist eine gute Nachricht für uns sowie für die
Patientinnen, die uns ein großes Anliegen sind",
betont Dr. Barbara Möller, Senior Manager Corporate Affairs,
Amgen GmbH Österreich.
Rückfragehinweis:
Fischill PR
Kochgasse 4, 1080 Wien
Tel: 01/408 68 24
E-Mail: office@fischill.at
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