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Bioethikkommission diskutiert den Einsatz von Robotern im Pflegebereich
Öffentliche Sitzung zum Thema "Von Mensch und Maschine: Roboter in der Pflege"
Wien (OTS) - "Wir haben uns das Thema des Robotereinsatzes in der Pflege bewusst vorgenommen, um damit die notwendigen ethischen, rechtlichen aber auch praktischen Fragen aufzuwerfen, die sich aus dieser technologischen Entwicklung für unsere Gesellschaft ergeben", so die Vorsitzende der |
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Bioethikkommission, Christiane Druml, zum inhaltlichen Programm der öffentlichen Kommissionssitzung am 2. Mai im Bundeskanzleramt. Die Tagung zum Thema "Von Mensch und Maschine: Roboter in der Pflege" fand unter Beteiligung internationaler Expertinnen und Experten statt, die aus Wissenschaft und Praxis berichteten. In der Debatte wurden ethische Implikationen und gesellschaftliche Konsequenzen von maschineller Versorgung behandelt, aber auch erste empirische Erfahrungen und Fragen der praktischen Umsetzung. |
"Den Einsatz von möglichst menschenähnlichen
Robotern sehe ich als ein sehr politisches und auch ideologisch
belastetes Thema. Als Ausgangspunkt für die Propagierung
von Pflege-Robotern dient die Behauptung, dass wir in Zukunft
nicht genug Betreuungspersonal für ältere Menschen
haben werden. Auch erwartet man sich dadurch eine Kostenersparnis
im Pflegebereich. Als Bioethikkommission sehe ich uns dazu verpflichtet,
diesen Behauptungen nachzugehen und die Fakten zu überprüfen",
so Ina Wagner, Mitglied der Bioethikkommission. Wichtig sei,
so der mehrfache Tenor in der Expertenrunde, dass die Technologieentwicklung
sich am Bedarf der Menschen orientiert, und nicht umgekehrt
das technisch Mögliche die Anwendungsgebiete vorgibt.
Michael Decker vom Karlsruher Institut für Technologie
nannte beispielsweise sinnvolle Nischen-Anwendungen bei der
Betreuung dementer Menschen: "Hier können Roboter
als Hilfsmittel eingesetzt werden, um Impulse für Interaktionen
zu setzen." Oliver Bendel vom Institut für Wirtschaftsinformatik
der Fachhochschule Nordwestschweiz betonte, dass es noch intensiver
Forschung bedarf, insbesondere bei Roboter-Prototypen, die Menschen
direkt anfassen. Für Markus Wohlmannstetter von der Krankenanstalt
Rudolfstiftung ist es dabei wichtig, dass Roboter als unterstützende
Hilfsmittel gesehen werden, sie aber menschliche Pflege nicht
komplett ersetzen können. Auch Mark Coeckelbergh vom Institut
für Philosophie der Universität Wien betonte die Unterscheidung
zwischen reinen Assistenzleistungen und stärker autonomen
Robotern. "Hier geht es auch um die Frage, wie wir mit
Fehlleistungen von Robotern umgehen würden", so Coeckelbergh.
Ein assistierender Robotereinsatz unter menschlicher Überwachung
sei weniger strittig als stärker autonome Varianten.
Jutta Weber vom Institut für Medienwissenschaften der Universität
Paderborn warnte vor einer zu stark technologieorientieren Debatte,
bei der die ethische Perspektive ins Hintertreffen gerät.
"Es geht darum, wie wir unsere Zukunft gestalten wollen.
Dazu müssen wir zunächst die Problemlage analysieren
und verschiedene Zugänge zu Lösungen ermöglichen",
so Weber. Es müssten auch die gesellschaftlichen Folgewirkungen
in Betracht gezogen werden, die mit einer Automatisierung im
Pflegebereich einhergehen. In der Expertenrunde wurde neben
den Vorteilen auch auf die Nachteile des Robotereinsatzes hingewiesen:
So stünde der erhofften Entlastung von Angehören und
Pflegepersonal eine immer größer werdende Angriffsfläche
für die Überwachung von Haushalten und Datengewinnung
von Privatpersonen gegenüber.
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Bioethikkommission
beim Bundeskanzleramt
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